Zum
Glück gibt es im Polizeialltag neben den belastenden Momenten auch
Kuriositäten, die bei Außenstehenden häufig ein Schmunzeln auslösen.
Zwei solche Anekdoten berichteten gestern die Kollegen von der Wache
Vahr.
Unfreiwillige Haft
Gestern Abend meldete sich ein
Ehepaar aus Achim über Notruf im Lagezentrum und berichtete aufgeregt,
dass die Ehefrau in einer Tiefgarage des Einkaufszentrums Berliner
Freiheit eingesperrt worden sei. Es gäbe für sie keine Möglichkeit, die
Örtlichkeit zu verlassen.
Vor Ort trafen Polizeibeamte auf das durch ein Rollgitter getrennt Paar.
Die Frau samt ihres PKW auf der einen Seite, der Ehemann in Freiheit
vor dem Rollgitter.
Fakt war, beide waren gegen 18:00 Uhr in die Tiefgarage gefahren.
Gemeinsam wollten sie diese gegen 21:00 Uhr wieder verlassen. Was ihnen
erst jetzt auffiel, das Rollgitter war bereits heruntergelassen und
versperrte die Ausfahrt. Daraufhin verließ der Ehemann die Garage, um
einen Verantwortlichen zu suchen. Als die 64 Jahre alte Gattin ihm kurz
darauf folgen wollte, musste sie feststellen, dass die Stahltür jetzt
verschlossen war. Ohne Retter erschien dann der Gatte vor dem Rolltor
und tauschte sich mit seiner hinter Gittern sitzenden Ehefrau aus.
Als vermeintliche Lösung wurde der Notruf bei der Polizei genommen.
Über längere Umwege gelang es dann der Wache nach einiger Zeit, einen
Verantwortlichen mit Schlüsselgewalt für die Tiefgarage ausfindig zu
machen, der auch sein Kommen zusagte. Die Befreiung aus der Haft
verfolgten die Polizeibeamten nicht mehr im Original mit…..gingen aber
von einem glücklichen Ende aus, da sich das Ehepaar in der Nacht nicht
wieder meldete.
Widerspenstige Kuh
Einsatzort war diesmal
eine Kuhweide am Lehesterdeich. Ein Anrufer hatte eine bis zum Hals im
Wasser stehende Kuh in einem Graben gemeldet. Beim Eintreffen der
Polizei hatte sich die Kuh bereits auf eine fremde angrenzende Weide
gerettet.
Ohne Torero-Erfahrung näherten sich zwei Polizeibeamte der Kuh und
wollten sie auf ihre Weide zurück treiben. Sie merkten jedoch schnell,
dass mit dem Tier nicht gut Kirschen essen war. Mit scharrenden Hufen
beobachtete sie die Uniformierten und näherte sich ihnen mit gesenktem
Haupt. Unter dem Motto: ‚Rückzug ist die beste Verteidigung’ zogen sich
die Beamten zunächst hinter einem Gatter zurück. Als die Kuh jetzt
versuchte, über ein Gatter zu ihrer Herde zurück zu kommen, wollten die
Helfer ihr das Gatter öffnen. Die Kuh jagte sie jedoch schnaubend zu
ihrem Ausgangspunkt zurück.
Zum Glück meldete sich jetzt ein Schaulustiger mit den Worten: „Ich bin
studierter Landwirt, ich weiß was zu tun ist!“ Gesagt, getan. Der Mann
ging auf die Weide, schritt auf die Kuh zu.
Die Kuh machte kurz Muuhh…ignorierte aber die Fähigkeiten des Mannes und
jagte ihn über die Weide. Während dieser Treibjagd gelang es den
Polizeibeamten, das Tor zur Heimatweide zu öffnen. Kurz bevor die Kuh
den Landwirt zu fassen bekommen hätte, verließ sie die Bühne und lief
auf ihre Weide zurück.
Nach Abschließen des Gatters verließen alle Akteure mit leicht schlackernden Knien das Gelände.